Weltbild

Je mehr ich über das Leben lerne, desto deutlicher wird mir bewusst, wie wenig ich wirklich über das Leben weiß. Aber was heißt schon „wissen“?! Am Ende läuft doch alles darauf hinaus, was man glaubt, also wovon man überzeugt ist. Denn nur das wirkt sich auch auf das Leben aus. (Nur so als Beispiel: Alle Raucher wissen, dass Rauchen ihrer Gesundheit schadet ...)

Also: Was glaube ich?

Erst mal glaube ich, dass Gott tatsächlich existiert. Dabei meine ich nicht irgendeinen Gott, sondern den Gott, von dem uns in der Bibel berichtet wird, dass er das ganze Universum geschaffen hat – also auch mich und dich.

Ich glaube, dass es Gottes Motiv war und noch ist, in einer vertrauensvollen Liebesbeziehung mit seiner Schöpfung zu leben, und dass wir Menschen uns mit der gleichen liebevollen Fürsorge quasi als seine Vertreter um die Welt kümmern sollten. Weil aber der Mensch meinte, es besser zu wissen als Gott, und lieber selbst Boss sein wollte, kam es zu einer tiefen Trennung zwischen ihm und uns – und diese Trennung ist jetzt der Normalzustand. Warum? Weil kein Mensch perfekt ist oder überhaupt sein kann, in der Gegenwart des vollkommenen Gottes aber nichts existieren kann, was nicht selbst perfekt ist. Da ist so viel Licht, dass es keine Schatten geben kann.

Ich glaube, dass wir Menschen Gott so wichtig sind, dass er seine ganze Unendlichkeit und Allmacht aufgegeben hat und in der Person Jesus Christus Mensch geworden ist. Jesus hat uns vorgelebt, wie Gott sich eine innige Beziehung zwischen ihm und uns Menschen ganz praktisch vorstellt. Aber obwohl Jesus der perfekte Mensch war und sich nichts hat zuschulden kommen lassen, musste er schließlich bis zum Äußersten leiden und grausam am Kreuz sterben, damit wir überhaupt die Möglichkeit hätten, wieder in einer persönlichen Beziehung mit Gott zu leben. Weil Jesus nämlich mit seinem Leben für all den Mist in meinem Leben bezahlt hat, gelte ich vor Gott als perfekt.

Ich glaube, dass Jesus damals nicht im Grab blieb und verweste, sondern zwei Tage später auferstand, 40 Tage mit seinen Jüngern verbrachte und dann direkt und ohne Umwege in die Dimension Gottes zurückkehrte.

Ich glaube, dass Jesus heute noch lebt, jederzeit bei mir ist und durch seinen Heiligen Geist in mir daran arbeitet, mich seinem Vorbild immer ähnlicher zu machen. Und genau das bietet er jedem Menschen an, der ihm sein OK dazu gibt.

Die Konsequenz

Weil ich nun ständig meine, es besser zu wissen als derjenige, der mich gemacht hat, und lieber meinem eigenen Navi folge, statt auf Gott zu hören, kommt es auf meinem Lebensweg immer wieder zu kleineren und größeren Unfällen, Pannen oder extremen Umwegen. Gott sei Dank(!) hat er aber weitaus mehr Geduld mit mir als ich selbst: Er hilft mir immer wieder aus dem Graben heraus, nimmt Reparaturen oder Korrekturen vor und zeigt mir, wo ich eine komplette Kehrtwende machen muss, um die Richtung wiederzufinden.

Letztlich möchte ich aber so weit kommen, dass ich Gott das Steuer überlasse, statt mich nur von ihm beraten zu lassen (und dann doch woandershin zu fahren). Das hat für mich aber nichts damit zu tun, dass ich meine Hände in den Schoß legen und die Verantwortung für mein Leben loswerden will. Im Gegenteil: Ich glaube, dass wenn Gott mein Leben übernimmt, endlich sinnvolle(!) Bewegung in die Geschichte kommt, weil ich nämlich frei bin, nicht mehr immer nur das tun zu müssen, wozu ich gerade Lust habe, sondern das tun kann, was richtig ist.

So viel also zur Theorie ...